Da wir mehrmals täglich Schulterschmerzen bei uns in der Praxis behandeln, möchten wir euch näher über die häufigsten Störungen der Schulter informieren.
Wie ist das Schultergelenk aufgebaut?
Das Schultergelenk ist komplex aufgebaut und nicht einfach nur durch Gelenkkopf und -pfanne erklärt. Es ist ein Kugelgelenk mit einer sehr flachen Gelenkpfanne, was die enorme Beweglichkeit in fast allen Richtungen ermöglicht. Dafür ist der gesamte Schultergürtel erforderlich. Dieser besteht, wie auf unserem Bild gelb markiert zu sehen ist, aus Schulterblatt, Acromiongelenk (Gelenk zwischen Schulterblatt und Schlüsselbein), Schlüsselbein, Brustbein und dem Sternoclaviculargelenk (Gelenk zwischen Schlüsselbein und Brustbein). Zusätzlich beinhaltet das Schultergelenk eine Rotatorenmanschette (= Drehgelenksmanschette), die eine trichterartige Muskelhülle ist und das Gelenk umgibt. Gelenk und Schultergürtel werden vor allem durch eine vielfältig gegliederte Muskulatur und sehr viele Bänder gehalten. Am Schultergelenk entspringt der Oberarm mit seinen sehr starken Muskeln.
Durch die enorme Beweglichkeit in alle Richtungen gibt es viele Möglichkeiten für Störungen und Verletzungen.
Welche Schulterschmerzen treten am häufigsten auf?
- Eines der Hauptprobleme sind Bewegungseinschränkungen von Schulter und Arm. Dies geht meist einher mit starken Schmerzen z.B. an Oberarm, Schulter, Schulterblatt, oberer Rücken, Nacken sowie dem oberen Brustbereich. Dadurch können die Betroffenen oft weder arbeiten noch schlafen.
- Nicht zu vergessen ist, dass die Schmerzen auch durch Entzündungen z.B. des Schleimbeutels oder der Muskulatur sowie von Triggerpunkten ausgehen können.
- Sollten die Schulterschmerzen durch einen Sturz, Unfall oder allgemein verletzungsbedingt entstehen, ist dies in jedem Fall schulmedizinisch abzuklären, da Brüche, Muskelfaserrisse, Sehnenabrisse, Rotatorenmanschetteneinrisse, uvm. vorhanden sein können.
Eine der häufigsten Ursachen für Schulterschmerzen ist die frozen (= gefrorene) Schulter. Dies ist ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt und auf das ich nachfolgend näher eingehen möchte.
Was ist eine „eingefrorene Schulter“?
Es handelt sich hierbei um starke Bewegungseinschränkungen mit oft unerträglichen Schmerzen, die ohne bekannte Ursache aufgetreten sind.
Wie behandelt die Schulmedizin?
Die Behandlung erfolgt fast ausschließlich durch Medikamente und Physiotherapie. Entsteht hierdurch nicht die gewünschte Besserung der Schulterschmerzen, wird in den meisten Fällen die Schultermuskulatur operativ ausgeschabt. Trotz dieses Eingriffs kann es noch 6-8 Wochen lang sehr schmerzhaft sein und eine gänzliche Heilung ist nicht garantiert.
Was macht der Chiropraktiker?
Von chiropraktischer Seite wird in erster Linie von Nerveneinklemmungen oder -verletzung im unteren HWS- oder oberen BWS-Bereich ausgegangen. Vorrausgegangene Ursachen für die Schulterschmerzen können Stürze oder Schleudertraumen sein, die schon Jahre zurückliegen und zu Fehlstellungen der HWS oder BWS geführt haben. Sollte es später zu Fehlbewegungen, Überlastungen oder leichten Traumen (z.B. durch Stürze oder Stöße) kommen, können Nerven eingeklemmt werden die zu diesem Beschwerdebild führen. Die eingeschränkte Nervenfunktion stört die Ver- und Entsorgung der Muskulatur. Dadurch können sich Ablagerungen aus Stoffwechselendprodukten bilden und zu zusätzlichen Störungen führen.
Durch chiropraktische Justierung werden die vorhandenen Fehlstellungen beseitigt und somit die Nervenblockaden aufgehoben. Der Nerv kann die Muskeln und den Stoffwechsel wieder in vollem Umfang steuern, die Heilung wird somit eingeleitet, die Schmerzen verschwinden und die Schulter sie ist in kurzer Zeit wieder voll funktionsfähig.
Der Chiropraktiker findet Fehlstellungen und Blockaden an der Wirbelsäule schon bevor es zu Schmerzen kommt. Daher wäre eine vorbeugende Untersuchung und eventuelle Behandlung 2-3x pro Jahr zu empfehlen.